Auf seinen Geburts-Tag
Wenn ich die Zeiten überlege
Wenn ich des Höchsten Gunst erwege
Die in der Zeit er mir erweist
So sinck ich ehrerbietig nieder
Und opffre Danck- und Freuden-Lieder
Dem/ der Lufft/ Erd/ und Himmel preist.
Er hat mich frisch und unverletzet
Aus Mutterleib ins Licht versetzet;
Ins Licht/ das mit hochheiterm Schein
Durch seine Kirche strahlt und brennet/
Er hat mich vor sein Kind erkennet/
Und schrieb ins Lebens-Buch mich ein.
Er hat/ als alles mir entsuncken/
Als ich in Ach und Angst ertruncken/
Geboten Hülff und treue Hand.
Als ich um Freund und Eltern kommen.
Hat Er mich in die Schoß genommen:
Er gab mir selbst sein Hertz zu Pfand.
Daß ich auf so viel glatten Wegen
Umringt mit Blitz und Donnerschlägen
Noch unversehrt geh nach dem Ziel
Dem Zweck und Ende meiner Reise
Danck ich nur Ihm/ der Straß und Weise
Selbst zeigt und selbst mich führen wil.
Hier bin ich Herr! beut deinem Knechte
Dein ewig starck und treue Rechte
[115]Mir schwindelt auf der steilen Bahn.
Wo du nicht hältest ists geschehen
O du mein Leitstern laß dich sehen/
Sonst leider ists um mich gethan!
Du wirst mich ja durch Feind und Schrecken
Wo Furcht auf Furchten sich erwecken/
Wo keine Wehmuth ist zu groß/
Wenn ich diß Elend überstanden
Entfreit von Kercker Ach und Banden
Heimführen in dein Ehren-Schloß.