[340] 36. Göttliches Wunder Lob
1.
Ach wie herrlich kanstu zieren /
Herrscher / alle Welt!
man pflegt überall zu spühren /
daß dir wol gefällt /
Gnad' und Güte zu erweisen.
Alle Ding / dein Lob zu preißen /
uns sind vorgestellt.
2.
Dein Mund aller Sachen Regung /
treibet / durch dein Wort /
schnelliglich die Erst-bewegung
aller Himmel fort.
Sie die stäten und Ir-Sterne
Sonn' und Monde folgen gerne
deiner Stimm / mein Hort!
3.
In die mitt' hastu gesetzet /
an dem Himmel-Kreiß /
deine Sonne / so ergetzet
und behält den Preiß.
Gott du wilt dadurch uns lehren /
zu der Tugend uns zu kehren /
auf so weiße Weiß.
[341] 4.
Deine grosse Himmels-Kerzen /
leuchten uns nicht nur:
sie auch zeigen unsern Herzen /
eitler Zeiten Schnur;
keinen Blick sie stille stehen /
eilend zum vergehen gehen /
wie des Windes Spur.
5.
Wann des Mondes Kugel kommen
zwischen Erd' und Sonn /
als dann wird der Erd benommen
jener Glanzes-Wonn':
also wird / von eitlen Sorgen /
Gottes Herrligkeit verborgen /
samt dem höchsten Thron.
6.
Frölich pfleg ich anzuschauen /
was dein Wort erbaut /
Himmel / Flüsse / Feld und Auen.
Wer dir fäst vertraut /
ist ein Herr der ganzen Erden:
alles muß ihm dienstbar werden /
was er nur anschaut.