[129] An die allübertreffende / von keinem Lob nie erreichete Gottes Güte
Ach du aller Wunder Wunder / und des Höchsten höchste That!
Gütigkeit / von der sich selbst dieser lässet überwinden /
der Vnüberwindlich sonst. Sünd / und Noht und Tod verschwinden /
wann mit Herzen-süssem fliessen / du erweichest Gottes Raht.
Du hast stäts in Gottes Herze die Allherrschend' Oberstatt.
Nichts ist in der Göttlichkeit / das dich übertrifft / zufinden.
Du kanst Gottes Allmacht-Hand / schutzend stärken / straffend binden.
Die gesamte Menschen-Wolfart aus dir ihren Vrsprung hat.
Du vermenschest Gott / O Güte! daß der Mensch unsterblich wird:
ja willst selbst / dein Gegentheil / Grausamkeit / an Gott verüben;
daß du nur an uns erfüllest deine süsse Lieb-Begird.
Alles / ja Gott selbst / du gibst: uns nur Ewig Treu zu lieben.
Guter Gott und Gottes Güte! meine Schrifft erreicht dich nicht:
mit von Lieb verzuckten schweigen deinen Ruhm man mehr ausspricht.