[148] Auf meines Heilandes allerheiligste Wunden
Zerflöße dich mein Herz / und fließ in seine Wunden /
bey heißer Liebesglut / füll diese Hölen zu.
in seinem Schmerzen / such dein süße Seelen-Ruh:
es wird der Himmel jetzt in diesen Hölen funden.
Mit seinem Leben / ist der ewig' Tod verschwunden.
Du zeigest gar dein Herz! du Herzen-Tröster du /
das Gnaden Wunderwerk! ich sah in meinem nu /
sein Herzen-Paradeiß / in dem die Seelen stunden.
Ach Jesu / deine Lieb ist gar zu Göttlich-groß /
unfaßbar / unerreicht / unglaublich wolt ich sagen:
wann durch den Glauben nicht Ihr Erzseyn sie ausgoß.
Ach solst du solche Schmach und Noht und Spott ertragen /
vor deine ärgsten Feind' / uns arme Erdenkloß?
doch / was will man den Brunn üms Bäch-ergiessen fragen?