21.
Ach, wohl war dir hienieden,
Als dein Lenz noch gewährt,
Viel vor andern beschieden,
Was das Leben verklärt.
Wo durchs bunte Gedränge
Nur hinschweifte dein Gang,
[111]Brachst du Rosen die Menge,
Sangst du frischen Gesang.
Ja, mit seligem Neigen,
Als dein Sommer verblüht,
Ward in Liebe dein eigen
Noch das reinste Gemüt.
Darum dämpfe die Klage,
Wenn das Nebelgewog'
Nun spätherbstlicher Tage
Deinen Himmel umzog!
Lerne still dich bescheiden,
Sanftmut lern' und Geduld,
Und mit Lächeln im Leiden
Zahl' dem Glücke die Schuld;
Und der vergangenen Wonne
Fromm im Herzen gedenk',
Jeden Blick noch der Sonne
Preis' als ein himmlisch Geschenk!