10.
Gold macht große Schuld
An das Gold
O Gold, daß du so hoch bist in der Welt geacht,
Nicht, weil dir Gütt und Recht muß knien zu den Füßen,
Nicht, weil die Welt du kanst in strenge Dienste schlüßen,
Nur, weil du aus der Höll' hab ich dein Thun verlacht.
Die Welt steigt in die Erd, erhebt, was sie versenckt
Und uns hinunter stößt: Der Felsen Eingeweide
Und ihr vergifftes Marck führt uns zum steten Leide:
Zur Freyheit, die uns druckt, zur Wolfarth, die uns kränckt.
Drumb Gold, wer dich nur hat, dem fehlt denn nichts als du,
Er kan ohn alle Scheu, was er begehrt, erreichen:
Doch sage mir, wie daß du also must erbleichen?
Ich fürchte mich so sehr, denn niemand läst mir Ruh.