12. Erziehung durch Ueberzeugung
Wohl dem, welcher unverwirret
Von der irdischen Unruh
Wie ein einsam Täublein girret,
Und fleugt holen Felsen zu,
Dessen Herz auf Gott gericht,
Horchet, was er zu ihm spricht.
Wohl dem, welcher nimmt die Haue,
Grabet, hackt mit Lust und Schmerz,
Auf daß er den Acker baue
Und noch mehr sein dürres Herz,
Der die Welt mit ihrer Pracht
Ehr, Gemächlichkeit verlacht.
Wohl dem, welcher dann alleine
Sitzt bei einem klaren Bach,
Lebet nur, auf daß er weine,
Uebe an sich selber Rach;
Daß der keuschen Engel Hauf
Fasset seine Thränen auf.
Wohl dem, dessen Aug und Wangen
Wie ein überströmend Fluth
Seinen Weg, den er gegangen,
Netzet mit dem Herzensblut
Wohl der Erde, Holz und Au,
Dieses ist ihr Himmelsthau.