1.
Ein mal lag ich
In Schlafes Qual,
Mich däucht ich war
Auf einem Berg
Vor eime königlichen Pallast,
Der war durchhauen pur
Nach meisterlichen Sinnen,
Bildwerk zierlich
Stand überall
Am Pallast stolz,
Der war von Marmorquader;
Fein war das Dach
Von Kupfer braun,
Berillen klar
Das Fensterwerk.
Zu oberst von der Burg her glast
Von Gold ein Sonnenuhr,
Gülden waren die Zinnen.
Ringweis ich sah
Darum einen Zaun
Von Zederholz,
[221]Die Pforte war Albater.
Ich trat auf die Schlagbrücke,
Und sah ein Tanz
Von minniglichen Bilden
In diesem Pallast schön;
Da gieng ich stehn
Zu dieser Pforten,
Und blickte heimlich hinein,
Die klaren Aeuglein spielten,
Freundliche Wort
Wurden gehort.
Die adelichen Jungen
Nach den Trometen (Flöten)
Höfelich sprungen,
Ihr jedes hat
Von Sammt ein Wad,
Ein köstlich Schauben,
Ring, Ketten, goldne Borten.
Heidnisch war der Frauen Geberd,
Darauf jede mit Rosenkränz;
Der Männer fürstliches Gewand,
Von Sammet, Seiden und Taffant,
Damast und gulden Stücken
Von Perlen glänzen, Kränzen
Auf den Hauben.
Im Herzen mein
Dacht, mögt ich bei der Schaare sein!
Ich wolt mich mischen unter sunder
und that gehn,
Das war mir frei gelücken.