Kein Ende

Jene Hand, die im verworrnen
Traume dunkler Schmerzensnächte
Mir den Kranz gereicht von Dornen,
Hält ein blühendes Geflechte
Junger Rosen;
Und die zarten Lippen, welche
Einst gedroht als Todeskelche,
Lächeln, kosen.
Was ich ringend nie erstritten,
Schwebt nun sanften Flugs herbei,
Und der Liebsten Augen bitten:
Ach, verzeih!
Also laß ich steuerlos
Traumwärts treiben meinen Nachen;
Denn der Tag ist nackt und bloß,
Und ich will nicht wachen. –

Notes
Erstdruck in »Moderne Dichtercharaktere«.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2011). Arent, Wilhelm (Hg.). Kein Ende. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-020A-0