455) Der Teufel äfft einige Edelleute auf der Hasenjagd. 1

In der Nähe von Wittenberg haben im Jahre 1572 etliche Edelleute eine Hasenjagd oder Hasenkirmeß ausgeschrieben, haben gejagt und die Leute erschreckt, bis sie nicht ein Häslein gesehen, noch ein Eichhörnlein gefangen. Also reiten sie über die zugefrorene Elbe und vor ihnen auf dem Eise und dem Schnee läuft ein Hase, die Edlen setzen ihm nach, aber der Herr und Wächter, der die frommen Leute behütet, brachte sie alle über die Elbe, und erst, als sie hinüber waren, da erschracken sie sehr und wußten selbst nicht, wie es gekommen, daß sie auf ihren schweren Rossen dem Hasen nachgejagt; Darauf dankten sie dem Herrn für seinen gnädigen Schirm und Schutz. Indem geht das Eis aus einander, und wird ein solches Gekrache und Geprassel, [392] daß sie alle hätten sterben und verderben müssen, und das hatte auch der Teufel, der die Hasengestalt angenommen, so haben wollen.

Fußnoten

1 So Hildebrand S. 71.

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TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Sagenbuch des Preußischen Staats. Erster Band. Provinz Sachsen und Thüringen. 455. Der Teufel äfft einige Edelleute auf der Hasenjagd. 455. Der Teufel äfft einige Edelleute auf der Hasenjagd. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-46E3-C