482) Woher das Sprichwort: Fägel stillt seine Gäste.

Meltzer. S. 1099.


In Schneeberg hat einmal ein Fleischer, Namens Fägel, auf der Badergasse gewohnt, der seinen beiden Gästen, die zu Unfrieden gekommen, Friede geboten und deswegen auch nach dem Richter geschickt hat. Weil aber dieser etwas verzogen und die Gäste sich nicht steuern lassen wollten, hat er sie alle beide erstochen, darauf die Flucht genommen und dem Richter Hans Kämpffe, der ihm begegnet, auf sein Befragen geantwortet: »ei, Herr Richter, es ist unnöthig, daß Ihr Euch bemüht und hinuntergeht, ich habe sie alle beide gestillet, sie haben sich wohl müssen bedeuten lassen.« Daher, als der Richter hinuntergegangen ist und die jämmerliche That befunden hat, Fägel aber inzwischen aus dem Lande entlaufen ist, ist von ihm das Sprüchwort entstanden: »er hat sie geschweiget oder gestillet wie Fägel seine Gäste.«

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TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Erster Band. 482. Woher das Sprichwort: Fägel stillt seine Gäste. 482. Woher das Sprichwort: Fägel stillt seine Gäste. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-36DC-0