1457. An Grete Meyer

1457. An Grete Meyer


Mechtshausen 30. Juni 1904.


Meine liebe Grete!

Bald hoff ich einige Zeilen von dir zu erhalten, die mir sagen, daß du wieder wohlauf bist. Wenn bei euch die Sonne so heiter scheint, wie hier seit gestern, dann wird dir das sicherlich gut thun.

Unsere ersten Kirschen werden meist von den Vögeln verputzt. Otto schießt emsig Staare, Kernbeißer und Spatzen, die werden für die Kinder gebraten, denen sie trefflich zu munden scheinen.

Alles Weitere über häusliches Wesen wird Else Dir schreiben.

Mein Besuch in Frankfurt a/ Main stand unter dem Zeichen des Automobils. Hunderte dieser Stänker flitzten hin und her und blärrten dabei gleich, denk ich mir, den Rhinozerößern im Urwald. Zunächst kommen Einem die Dinger ja unheimlich vor; dennoch mögen sie wohl zu land die Fahrzeuge der Zukunft sein. Wagen mit den armen Heuschrecken von Pferden davor sehen dagegen wirklich recht rückständig aus.

Grüß Vater, Mutter und Schwester, liebe Grete, und sei du selbst herzlich gegrüßt

von deinem alten

Onkel Wilhelm.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. Briefe. 1457. An Grete Meyer. 1457. An Grete Meyer. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-189B-3