396. Das Weischansaufen in Bettringen.

Nach der Ernte wird daselbst bei der dort herrschenden Dreifelderwirtschaft das Vieh auf das Weisch (Stoppelfeld) getrieben. Das Hüten besorgen meistens Buben. Täglich kommen sie mit ihren Heerden auf dem Weisch zusammen und vertreiben sich da die Zeit mit Pfeifen, Jodeln und Singen von allerlei Lieder und durch verschiedene Spile. Am ersten Sonntag nun, da zum ersten Mal ausgetriben wird, kommt zu diesen Unterhaltungen noch ein besonderes Fest. Alle Hirten legen nämlich Geld zusammen, schicken damit einige von ihnen in den Ort, um Brod, Käse, Bier und Schnaps zu holen, was dann unter Jauchzen, Gesang etc. gemeinschaftlich auf dem Felde verzehrt wird. Das heißt man das »Weischansaufen«. Wer nicht mitmacht, darf an den spätern Spilen der Buben keinen Theil nehmen: er muß vereinzelt hüten und ist verachtet und gehaßt.

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TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. Märchen und Sagen. Sitten und Gebräuche. Sitten und Gebräuche. 5.. 396. Das Weischansaufen in Bettringen. 396. Das Weischansaufen in Bettringen. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-070F-8