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In der Mühlwöhrgasse in Mergentheim steht ein ansehnliches, aber verrufenes Haus; gibt's ein gutes Weinjahr, so hört man im Keller und im obern Hause das »Klopferle«.
Mündlich
In der Mühlwöhrgasse in Mergentheim steht ein ansehnliches, aber verrufenes Haus; gibt's ein gutes Weinjahr, so hört man im Keller und im obern Hause das »Klopferle«.
Im Spitalkeller in Mergentheim läßt sich an Weihnachten ebenfalls das »Klopferle« hören, wenn's ein gutes Weinjahr gibt.
In Kirchheim unter der Teck ist ein großer Keller, der heißt der Wittumskeller. Wenn's ein gutes Weinjahr gibt, so hört man Nachts den »Klopferle«.
Alte Leute wissen von zwei »Klopfern«, die im Spitalkeller in Mergentheim existiren sollen, von einem grauen und einem schwarzen. Im Advent lassen sie sich hören gleich Abends nach der Betglocke. Sie schlagen auf die Fässer mit silbernen Hämmerlein. Sie sollen nicht blos ein gutes Weinjahr anklopfen, sondern auch deswegen, weil in der Spitalkirche keine hl. Messe mehr gelesen wird. Die Klopfer, die man auch schon in der Charwoche hörte, sind boshaft, werfen Gemüse in Schüsseln und Tellern im Keller um.
1 W.M. Ztschr. IV. S. 172. Ueber weiße, schwarze, bleiche Zwerge Grimm, Myth. I. 2. 415. »Klopfer« heißt ein guter Hausgeist in Grimm, deutsche Sagen S. 128. Nr. 76. Wolf, Beiträge II. 344. B. Baader Nr. 407. Schnezl. II 637. Im Elsaß, z.B. in Brunnstadt, kennt man einen unsern schwäbischen Klopfern ähnlichen Kobold »Weingeigerlein« (Wigigerle); gibt's keinen Wein, so hört man klagende Klänge. Stöber S. 14. Andere Klopfer von Sachsenheim, Rechberg: Meier S. 80.