2.

Im Schloßgarten von Ludwigslust, nahe beim sogenannten zweiten Rondel, hält sich der ›Juchhans‹ auf, wie er nach seinem Rufe genannt wird; auch ruft er ›Jochen Voigt!‹ Er zeigt sich in Gestalt eines riesigen Mannes.

Vor 40-50 Jahren kam der Büdner Prill aus Techentin von einem Besuche bei seiner Braut in Niendorf zurück. Es war gegen Mitternacht, da begegnete ihm auf der ›Breslag‹, einem freien Platze auf der Ludwigsluster Weide, ein ungeheurer Mann, der ihm bis zum Rondel folgte. Als Prill an dem Kreuzweg bei demselben ankam, hörte er den Ruf ›Juch Hans!‹ und ein Plumpen ins Wasser. Er sah auch die Bewegung des Wassers, sonst aber nichts.

Um dieselbe Zeit nahmen einmal Mädchen in Niendorf Kartoffeln aus, als sich Abends der Ruf ›Jochen Voigt!‹ hören ließ. [159] Ein etwas dreistes Mädchen antwortete ›Hir hęr!‹ Da kam es wie ein Mühlrad an und hat das Mädchen arg zugerichtet, daß es längere Zeit todkrank gewesen ist.

Von einem Seminaristen.

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TextGrid Repository (2012). Bartsch, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg. Erster Band: Sagen und Märchen. Sagen. 197. Juchhans. 2. [Im Schloßgarten von Ludwigslust]. 2. [Im Schloßgarten von Ludwigslust]. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-D94A-7