600. Das Wahrzeichen von Gädebehn.

In der Nähe des Hofes von Gädebehn stand auf einer Anhöhe hart am Wege, der nach Crivitz führt, eine uralte Eiche, die 1860 durch einen Blitz zertrümmert wurde, in der oben ein rundes Loch sich befand.

Einst fuhr ein Schäfer mit seiner Braut und den Brautgästen nach Crivitz zur Trauung. In der Nähe der Eiche fragte er die Braut, ob sie ihm auch treu gewesen; denn er hatte von einem Liebesverhältniß mit einem Beamten in Crivitz gehört. Da verschwor sich die Braut, der Teufel solle sie bei lebendigem Leibe holen, wenn sie ihm untreu gewesen, und sie schwöre bei dem Kreuze, das er auf seinen Stock geschnitten habe. Flugs fuhr der Teufel herunter, der [427] Schäfer aber nahm seinen Kreuzstab und warf nach dem Teufel, so daß dieser die Braut losließ und sie todt an den Fuß der Eiche stürzte. Die Brautkrone aber trieb ein Windstoß mitten durch die Eiche und so entstand jenes runde Loch.

G.v. Buchwald.

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TextGrid Repository (2012). Bartsch, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg. Erster Band: Sagen und Märchen. Sagen. 600. Das Wahrzeichen von Gädebehn. 600. Das Wahrzeichen von Gädebehn. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-D8C6-6