Etliche so genannte Bouts Rimetz. Von einem gelehrten Freund, zur Ausfüllung erhaltene Reime
Niemand schwatze mir vom Lieben und von Hochzeitmachen – – vor,
Cypripors Gesang und Liedern weyh ich weder Mund noch – – Ohr.
Ich erwehl zu meiner Lust eine Cutt- und Nonnen – – Mütze,
Da ich mich in Einsamkeit wieder manches lästern – – schütze.
Ich will lieber Sauer-Kraut und die ungeschmeltzten – – Rüben
In dem Kloster, vor das Fleisch in dem Ehstands-Hause – – lieben.
Mein Vergnügen sey das Chor, wo ich sing und beten – – tuhe,
Denn dasselbe wirkt und schafft mir die wahre Seelen – – Ruhe,
Will mir den gefaßten Schluß weder Mann noch Jüngling – – glauben,
Immerhin, es wird die Zeit euch doch diesen Zweifel – – rauben.
Geht nur hin, und sucht mit Fleiß Amors Pfeile, Amors – – Waffen,
Und geberdet euch darbey als wie die verliebten – – Affen!
Dorten stund in einem Carmen auf den Herrn von Ober – – nütz:
Kriegt das schöne Jungfer-Röckgen einen Flecken, Ritz und – – Schlitz,
[497]So muß auch der Jungfern Glück und die edle Freyheit – – weichen,
Und dargegen sucht die Angst sich gar eilend einzu – – schleichen.
Dieser Vers hat recht gesagt, Jungfern können kühnlich – – lachen;
Dahingegen manches Weib sich muß Angst und Sorge – – machen.
Kriegt die Noth durch Gegen-Mittel eine Lindrung und ein – – Loch,
Ey, so währt es doch nicht lange, und man schauet immer – – noch
Eben so viel Bitterkeit als in Erfurt Mannes – – Krausen,
Leid und Trübsal, Gram und Pein will die armen Weiber – – zausen.
Kriegt ein Weib von ihrem Mann manchen Tag ein Dutzend – – Mäulgen,
Ey! so sagt, was folgt darauf? Uber gar ein kleines – – Weilgen
Brennt des Mannes Zorn wie Feuer, und er schwöret beym – – Parnaß:
Frau! ich werde dich noch prügeln, oder stecke dich ins – – Faß.
Dieser Weiber Noth und Pein will ich mich bey Zeit ent – – schlagen,
Denn so darf kein Herzens-Wurm jemahls meine Seele – – nagen.
Drum so sag ich noch einmahl: Gute Nacht, du Scherz und – – Küssen,
Ich will deine Eitelkeit bis in meine Gruft ver – – missen.