[326] 1. Furor Poeticus
Fußnoten
1 Und in ein Spinngeweb' ein Bild der Tichtkunst pregt. Man siehet aus diesen Worten, so wol als aus der gantzen Uberschrifft, dass ob man gleich nochmalen allhier die bey unsern Poeten im Schwang gehende, nichts bedeutende Worte, diese inornata et dominantia nomina solum, tadelt; man dennoch eben in der Bestraffung denselben eine ins Auge scheinendeSinnligkeit zulege. Es bekleiden dieselbe in der That so artig ihren Platz, und sind von so geschickten Leuten eingeführet worden, dass sie fast durchgehends von ihren Nachfolgern angenommen worden sind.
Nam
Decipit Exemplar vitiis imitabile ...
Wannenhero es kein wunder, dass wenn man diesebunte Spechte, entweder aus dem Keficht werffen, oder denselben zum wenigsten zu sprechen lehren will; man so gleich von den meisten angesehen werde, als wolte man alle Nachtigalen aus dem Gepüsche vertreiben:
Clamant periisse pudorem
Cuncti penè Patres: ea cum reprendere coner,
Quae gravis Aesopus, quae doctus Roscius egit.
Vel quia nil rectum, nisi quod placuit sibi, ducunt;
Vel quia turpe putant parere minoribus: Et quae
Imberbes didicere, senes perdenda fateri.
Horat. Ep. I lib. 2.
2 Und dessen Muse nichts als Musck und Amber schwitzt. So dass man ihm artig diese Worte des Cardinals Palavizini zueignen kan: Profuma i suoi concetti con un ambra e con un zibetto, che a lungo andare danno in testa; nel principio dilettano, nel processo stancano. Considerationi sopra l'arte della stile.