Kino

Wird Gustav, der Kommis, entlassen?
Seit einer halben Stunde weiß ichs nicht . . .
Die greise Mutter löffelt, was sie kriegt,
aus dicken Untertassen.
Nun kommt der Chef! Mit schultern Bartkoteletten
und einem Mimenmund und uhrgeschmücktem Bauch . . .
Dumpf buchstabiert das Publikum: »Nee – ü-ber – Ihnen – a-ber – auch . . . «
Da gibt es nichts zu retten.
Hier stehen Mutter, Tochter, Hund und Chef und seine Leiche!
Nun aber steigt auf einer Geige jählings himmelan
ein Lauf, der seinerseits im Baß begann . . .
Die nächste Nummer: »Jacob auf der Eiche.«
Humor! Man lacht! Wes Auge blieb da trocken?!
Die Hose – denken Sie – zer – hi – zerriß!
Vergessen ist die Tränenkümmemis
und jene Totenglocken . . .
Doch jetzt erblick ich einen Fürsten oben,
der weiht mit seinem Helmbusch etwas ein –
ja, sollt dies wirklich Herzog Albrecht sein?
Und kurz und gut: Hier fühl ich mich erhoben!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Tucholsky, Kurt. Werke. 1913. Kino. Kino. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-68EE-6