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Nahe bei Hahnenkampshöhe (Ksp. Holle) auf dem Erdbrand genannten Placken, ist vor 150 Jahren ein Tater begraben worden. Die Stelle wurde bislang immer gemieden. Während ringsum Sand gegraben und Plaggen gestochen wurden, hütete man sich, dem Heidenkirchhof nahe zu kommen. Als einer einmal unwissend Erde davon auf sein Land gefahren hatte und es hinterher erfuhr, ließ er es eiligst bis auf die letzte Krume wieder hinbringen. Der dort begrabene Tater war der letzte einer größeren Gesellschaft, welche im Kirchspiel Holle längere Zeit sich aufhielt und bettelte. Die Tatern sollen in den Scheunen gewohnt und sich namentlich von Katzen und Krähen genährt haben. Als man ihnen verbot, Feuer in den Scheunen zu machen, sagten sie, ihr Feuer stecke nichts in Brand. Als Konrad Kuhns Haus in Holle gebaut war, tanzten sie daselbst. Tatern Jan überlebte die andern. Er hatte wie alle eine gelbe Gesichtsfarbe, seine rechte Hand war größer wie die linke. Endlich starb auch er, und zwar wurde er auf der Achternstraße in Wüsting Wraggenort vor Heinrich Heinemanns Hause tot gefunden und gleich nachher auf jener Stelle bei Hahnenkampshöhe begraben. Die Leiche des Zigeuners wurde nicht in einen Sarg, sondern nur auf eine Leiter gelegt und alle Bauern des Striches, wo er tot gefunden war, mußten sie zu Grabe tragen, damit nicht einer dem andern die Teilnahme zum Schimpfe machen könne. Eine andere Zigeunergeschichte: 512d.