a.
Das Kirchspiel Waddens hat ehemals nach der Weser zu ebensoviel Dörfer gehabt als landeinwärts, ist aber wegen Mißhandlung eines Seeweibchens halb vom Wasser verschlungen: 259d. Bis an das Land Wursten hat, wie man erzählt, das Kirchspiel gereicht, und der Größe des Kirchsprengels entsprach es, daß die Kirche sieben Glocken besessen haben soll. Zu Bohnenhausen oder Boienburg, einem der untergegangenen Dörfer, sollen sehr reiche und mächtige Edelleute gewohnt haben, und es war ein Recht derselben, daß der Prediger zu Waddens den Gottesdienst nicht eher beginnen durfte, als bis jene zur Stelle waren. Als einst, noch in katholischen Zeiten, der Pastor Rodardus nach ihnen aussah und in der Ferne das Geräusch wie von rollenden Wagen hörte, ohne doch wegen des grade vorhandenen dichten Nebels etwas erkennen zu können, glaubte er, die Bohnenhauser seien im Anzuge, und bestieg die Kanzel. Aber er hatte sich geirrt, und als nun die Bohnenhauser wirklich anlangten und mitten in den Gottesdienst hineinkamen, schossen sie den Prediger von der Kanzel herunter. Vgl. 584c. Vor der Wasserflut des Jahres 1717, in welcher das Kirchspiel sehr gelitten hat, zeigten sich im Lande weiße Schwalben, was von einem alten Manne als übeles Vorzeichen sogleich erkannt wurde. – In alten Zeiten nannte man die Waddenser »Kröse« (Krüge). Als die Bremer im 13. Jahrhundert angefangen haben, ihr Bier zu verfahren nach Friesland und anderen Gegenden [391] (Emmius, Friesische Geschichte), sollen sie auch in Waddens eine Niederlage errichtet haben. – Auf dem alten Kirchhof spukt es: 171h.