[210] [214]Der Wanderer und die Cyclopen
Gespräch.
Gehalten den 1sten December 1804.
Wanderer.
Was, bei'm Cerberus, treibt ihr Cyclopen? Flammt ja der Aetna
Euch auf der Ess', und es hallt donnernd der Ambos umher!
Cyclopen.
Festschmaus, Fremdling, ist morgen im Tartarus, wir zu der Feier
Hämmern das Kleinod, und schau, herrlich geräth uns das Werk.
Wanderer.
Dieses gewaltige Faß! Zwar sah ich jüngst wohl am Neckar
Eins, doch es schrumpft im Vergleich nun mir zur winzigen Nuß.
Cyclopen.
Vormals hatten wir ähnlichen Spaß; es sollte Pandora,
Lüsterner durch das Verbot, streuen ihr Naschwerk umher.
Klein, wie ein Nardenbüchschen, ihr Schächtelchen; jetzt, da das zarte
Jüngferchen rüstig und derb' ist zur Titanin gediehn,
Soll, auf der Schulter das Orhoft, sie abermal wandern, und morgen
Füll'n sie dort unten zum Fest –
Wanderer.
Füll'n sie mit Nektar das Faß?
Cyclopen.
Thor! Sie häufen Jammer hinein, und Fesseln und Frevel,
Trotz, und zu Herrschern erhöht sumpfiger Pilze Gezücht,
Hunger und Seuche, des Edlen Entwürdigung, Hohn dem Geweihten,
Und aus Alecto's Haar schlüpft wol ein Schlängchen mit durch.
[215] Wanderer.
Bildet, o Tausendkünstler, ein Hüttchen mir, fern, unerreichbar
Vom Basilisken-Ei! –
Cyclopen.
Kaum daß die Urne dich schützt!