[43] Ein Kränzchen der Dankbarkeit, um die Urne des Herrn Hofraths Weil zu Berlenburg gewunden
Fußnoten
1 Hr. Hofrath Vollmar zu Wittgenstein.
2 Ich habe nur sehr schwach die Tugenden meines unvergesslichen Freundes besingen können. Hofrath Weil war ein trefflicher Arzt und ein sehr edler Mensch; er schritt noch im späten Greisenalter mit den Wissenschaften fort; die Noth der leidenden Menschheit zu lindern, war sein unermüdetes Streben. Nur von begüterten Witwen und Waisen nahm er in der Regel Bezahlung; ja er hielt sich eine eigene Hausapotheke, um seinen Freunden und den Armen die Arzeneien wohlfeiler verschaffen zu können, und um so eher den Hang seines Herzens zum Wohlthun zu befriedigen. Seine Freunde beschuldigten ihn einer zu strengen Gewissenhaftigkeit, deren Vorwurf er mit der Unzuverlässigkeit einer Kunst ablehnte, die nur auf Erfahrung gegründet sey. Seine Bescheidenheit war so gross, dass er seine Patienten, wenn er Gefahr sah, selbst aufforderte, noch eines Arztes sich zu bedienen. Nach seinem Tode erfuhr man erst durch seinen Verwandten, den D. Mengel, dass er einst mit A.K. Boerhaaven und Zimmermann im vertrauten Briefwechsel gestanden; selbst dieser bekam von dieser ehrenvollen Auszeichnung erst durch die hinterlassenen Briefe Kunde.