[56] Der Blumenkranz

Am 17ten Februar 1814

Hold windet sich der bunte Schmuck zum Kranze,
Ein Blümchen muß des andern Reiz erhöhn,
Entfaltet lacht die Blüth' im milden Glanze,
Die Knospe strebt, zum Licht emporzusehn,
Ein duft'ger Geist umsäuselt zart das Ganze;
Doch jeder Kelch bewahrt das eigne Wehn,
Und zierlich ruht der Kranz in heller Schale
Und lächelt, daß er lächelnd wiederstrahle.
So freundlich hat in deinem zarten Leben
Ein jeder Schmuck des Schönen sich enthüllt.
Vollendung scheint der Reiz dem Reiz zu geben,
Durch Harmonie des Wechsels Streit gestillt,
Und tausend Farben seh' ich lieblich schweben,
Aus allen taucht ein einz'ges schönes Bild;
Und leuchtend blickt im heiteren Gemüthe
Der Wahrheit Glanz selbst aus des Traumes Blüthe.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schulze, Ernst. Gedichte. Poetisches Tagebuch. Der Blumenkranz. Am 17ten Februar 1814. Am 17ten Februar 1814. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-040F-D