1337. Der Liebfrauensee bei Kissingen.

Mündlich.


Der Liebfrauensee bei Kissingen hat seinen schönen Namen von einer Begebenheit, welche sich vor Zeiten dort zugetragen. Ein Jüngling hatte seine Augen auf eine schöne und tugendreiche Jungfrau geworfen. Sein Herz hieng an dem Mädchen, ohne sie glaubte er nicht leben zu können. Indessen waren die Verhältnisse von der Art, daß der Gute keine Hoffnung hatte, die Jungfrau jemals sein zu nennen. Da faßte er voll Verzweiflung [318] den Entschluß, seinem unglücklichen Leben ein Ende zu machen, machte sich auf den Weg nach dem See und wollte sich ertränken. In diesem Augenblicke aber erschien unsere liebe Frau über dem Spiegel des Wassers. Der Jüngling erschrak, ging in sich und kehrte zurück. Als die Geschichte der wunderbaren Rettung bekannt wurde, und auch zu den Ohren des hartherzigen Vaters der Jungfrau kam, erkannte dieser den höheren Wink und gab seine Tochter dem Jünglinge zum Weibe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Dritter Band. 1337. Der Liebfrauensee bei Kissingen. 1337. Der Liebfrauensee bei Kissingen. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-FE75-1