352. Das wüthende Heer bei Pirmasenz.

Fr. Panzer Beitrag S. 198.


Der Erzähler, ein Jäger, war einst auf dem Anstand. Da kam eine sehr große, schöngefleckte Katze, welche sich in seine Nähe machte, und schmeichelte, wie Katzen zu thun pflegen. Der Jäger fand das Thier unheimlich und entfernte sich, um einen anderen Platz im Walde für den Anstand auszusuchen. Kaum war er da, so kam die Katze wieder, schlich [354] sich um ihn herum, kletterte auf einen Baum, und sah ihn fortwährend mit ihren scharfen Augen an. Der Jäger wollte erfahren, ob er eine wirkliche Katze vor sich habe, und legte auf sie an. Plötzlich schwoll das Thier, rollte die feurigen Augen, und brauste in den Wald. Ein Sturm erhob sich, welcher alle Bäume umzureißen drohte. Des anderen Tages fragte ihn sein vorgesetzter Revierjäger: Ob ihm gestern nichts begegnet sei? Er hielt anfangs mit der Erzählung zurück, theilte sie aber dann doch mit, worauf der Revierjäger sagte: Nun sei ihm die Erscheinung von gestern erklärbar, denn er habe in derselben Zeit auf dem Kreuzweg einen kopflosen Reiter gesehen; das war das wüthende Heer.


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TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. 352. Das wüthende Heer bei Pirmasenz. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-F4E9-D