1.
In einer dieser Raunnächte geht nun um Velburg die Dirn hinaus an einen Holzbirnbaum, in der zwölften Stunde, zieht die Schuhe aus und wirft sie auf den Baum; zwölfmal darf sie werfen: bleibt innerhalb dieser Zahl der Schuh hängen, so bleibt auch an ihr in diesem Jahre ein Mann hängen. So oft aber nach der Zwölfzahl der Schuh niederfällt, so viele Jahre muß sie noch Jungfrau bleiben. Doch ist das große Glück, daß der Schuh auf den ersten Wurf bleibt, ein großes Unglück; ein solcher Wurf deutet auf Tod in diesem Jahre.
Neugierig, ob der Zukünftige jung oder alt sey, geht sie auf dem Heimwege an einen Stall vorüber, in welchem eine Schweinsmutter mit ihren Ferkeln haust; je nachdem bey ihrem Hintreten die Alte oder die Jungen zuerst Laut geben, ist der Bräutigam alt oder jung.