6.

In der Fastnacht müssen Bauer und Bäuerin, Knechte und Dirnen Strohbänder flechten für die künftigen Garben, damit die Aernte reich ausfällt und vor Mäusefraß sicher bleibt; denn das Stroh, welches an diesen Tagen umgewendet worden, ist vor Mäusen sicher. Es herrscht hierin aber große Verschiedenheit,[400] denn um Waldthurn ist es der Bauer allein, der die Garbenbänder dreht, und zwar am Sonntagmorgen, oft vor der Sonne, bis zum Gottesdienste; um Bärnau aber flechten die Knechte und Mägde die Strohbänder, und zwar am Montag Abends; um Tiefenbach bindet sie das Gesinde am Dienstage, und wird dafür mit Blutwurst und Branntwein bewirthet; um Treffelstein endlich die Dirnen, und zwar jede drey Schock, oder dreymal sechzig, wobey sie während der Arbeit so viel Branntwein trinken dürfen, als sie eben wollen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Sechstes Buch. Die Frucht des Feldes. 1. Die Saat. 6. [In der Fastnacht müssen Bauer und Bäuerin, Knechte und Dirnen Strohbänder]. 6. [In der Fastnacht müssen Bauer und Bäuerin, Knechte und Dirnen Strohbänder]. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E323-1