[317] 3.
Boccaccio

So wie der kluge Gärtner saubre Gänge
Um zierlich eingefaßte Beete ziehet,
Allein nicht hemmt, nur pflegt, was drinnen blühet,
Daß sich die Kraft der Pflanzen üppig dränge:
So ist Boccaccio, der Geschichten Menge
Als Blumenflor zu ordnen, wohl bemühet;
Rings schmücken, wie ein goldner Rahmen glühet,
Sie heitre Reden, Landlust, Spiel, Gesänge.
Betäubt des Gartens Duft die zarte Jugend,
Verdammt die Spröde, wo sie gern erröthet,
Und lernen neue Tücken selbst die Schlauen:
So wirft sich, glaubensvoll an ihre Tugend
Und Sittsamkeit, die nicht ein Hauch ertödtet,
Der Dichter in den Schutz der edlen Frauen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schlegel, August Wilhelm. Gedichte. Sonette. Die italiänischen Dichter. 3. Boccaccio. 3. Boccaccio. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D483-2