[462] [214]Die deutsche Muse

Kein Augustisch Alter blühte,
Keines Mediceers Güte
Lächelte der deutschen Kunst,
Sie ward nicht gepflegt vom Ruhme,
Sie entfaltete die Blume
Nicht am Strahl der Fürstengunst.
Von dem größten deutschen Sohne,
Von des großen Friedrichs Throne
Ging sie schutzlos, ungeehrt.
Rühmend darfs der Deutsche sagen,
Höher darf das Herz ihm schlagen:
Selbst erschuf er sich den Wert.
Darum steigt in höherm Bogen,
Darum strömt in vollern Wogen
Deutscher Barden Hochgesang,
Und in eigner Fülle schwellend
Und aus Herzens Tiefen quellend,
Spottet er der Regeln Zwang.

Notizen
Erstdruck 1803.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Schiller, Friedrich. Die deutsche Muse. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-C6C7-8