[Habt ihr, liebe Knaben]

Habt ihr, liebe Knaben,
Wohl um eure Gaben
Zweimal schon gebeten?
Und seid gar betreten,
Daß ich schwieg – unhuldig?
Seid nicht ungeduldig!
Höret, was mich störte:
Eben wars' als hörte
Ich dort ein Geflister
Euerer Geschwister,
Jener, die dort oben
Mir sind aufgehoben.
Und ich mußte sehen,
Was sie mochten flehen;
Doch ich sah an ihnen
Nur zufriedne Mienen,
[310]
Lächelnde Geberde,
Die mich sanft zur Erde
Wies zurück: Wir haben
Mutter, unsre Gaben;
Geh und gib nur jenen,
Die danach sich sehnen,
Gieb nur deinen vieren
Unser Theil zu ihren.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Rückert, Friedrich. Gedichte. Kindertodtenlieder. Trost und Erhebung. [Habt ihr, liebe Knaben]. [Habt ihr, liebe Knaben]. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-AB88-E