7.
Endlich hab' ich das errungen,
Liebster! es zu fühlen ganz,
Daß dich ebenso durchdrungen
Hat, wie mich, der Gottesglanz.
Den Gedanken mußt' ich wälzen
(War es Demut, war es Stolz?),
Ob du so mir könntest schmelzen,
Wie dir meine Seele schmolz.
Doch nun fühl' ich, dir gehör' ich
Mehr nicht, als du mir gehörst,
Und dir nichts im Herzen schwör' ich,
Was du nicht entgegenschwörst.
Ob du tagelang mich meidest,
Ob du nicht ein Wort mir gibst,
Ob du ohne Kuß mir scheidest,
Fühl' ich doch, daß du mich liebst.
Jetzo kann ich in die Ferne
Ruhig, Freund, dich ziehen sehn,
Und du bleibst gleich einem Sterne
Fest an meinem Himmel stehn.