2. Die Burgen

Zu Trümmern sankt ihr unter Schicksalsstreichen,
Doch noch in Trümmern scheint ihr stolz zu stehen,
Verdammend von den Höh'n herabzusehen
Auf eine Welt, die nicht an euch kann reichen.
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Ein enger Sinn baut Hütten, die ihm gleichen,
Im Thal, wo nicht der Freiheit Lüfte wehen!
Ihr seht sie baun, seht wieder sie vergehen,
Und ihr steht droben, ewige Todeszeichen.
Niemand erkühnt sich, eure Riesenwälle
Mit des Besitztums Anspruch anzutasten,
Auf euren Schutt zu flicken seine Schwelle.
Ja kaum der Wandrer wagt auf euch zu rasten,
Gleich als entehr' er alter Kraft Grabstelle
Durch seines Feiglingstrittes nichtige Lasten.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Rückert, Friedrich. 2. Die Burgen. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-A78E-4