[Von des Lebens Plage]

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Von des Lebens Plage
Hast du nichts geschmeckt
Als die vierzehn Tage,
Die dich hingestreckt;
Sie sind überstanden,
Geh nun hin und sei
Von des Lebens Banden
Und des Todes frei!
Heißer Tagesmühe
Bist du schön entrückt,
Wie in goldner Frühe
Blum' im Thau gepflückt.
Unbefangen hüpftest
Du fünf Jahre lang;
Länger, so entschlüpftest
Du hier nicht dem Zwang.
In die dumpfe Schule
Müßtest du hinein.
Dort auf goldnem Stuhle
Mit dem Schwesterlein
Horchst du einem Engel,
Lernest froh gerührt,
Der den Lilienstengel
Statt des Bakels führt.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Rückert, Friedrich. Gedichte. Kindertodtenlieder. Trost und Erhebung. [Von des Lebens Plage]. [Von des Lebens Plage]. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-A6C1-1