34.

Es lächelt, voll von Milde, mir manches Angesicht,
Doch alles ist vergebens, ihr Alle seid es nicht!
Ihr blauen Augen werdet nie meine Sterne sein,
Ein schwarzes Auge weiß ich, aus diesem saug ich Licht;
Ein hartes Wort befürcht ich von deinem spröden Mund,
Drum laß die Lippe schweigen, so lang das Auge spricht!
Die Sonn erwärmt die Steine, wie sollte nicht dein Aug
Ein Herz erwärmen, dem es an Wärme nie gebricht?
Doch rat ich dir, vertraue dem Geiste nicht zu sehr,
Der, flücht'ger als die Rose, nur flücht'ge Bande flicht;
Der gern erproben möchte die ganze Welt umher,
Dem nach so viel gelüstet, den ach! so viel besticht.
Allein, was sag ich? Flehen um Liebe sollt ich dich,
Denn dich vor mir zu warnen, ist über meine Pflicht!
Mein leichtes Wesen hätte sich längst, wie Spreu, zerstreut,
Doch Schmerz um deine Liebe verleiht mir noch Gewicht.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Platen, August von. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1834). Ghaselen. 34. [Es lächelt, voll von Milde, mir manches Angesicht]. 34. [Es lächelt, voll von Milde, mir manches Angesicht]. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7850-7