41.

Immer erhält die Verliebten wach
Manches Entzücken und manches Ach;
Ohne zu schwindeln ergehn sie sich
Mitten im Schlafe von Dach zu Dach.
Wandelt geschwinde des Wunsches Weg,
Doch in der Nähe des Ziels gemach!
Wenn ihr den Gipfel erklommen wähnt,
Öffnen sich gräßliche Schlünde jach.
Freunde, mir ist die Vernunft zu schwer,
Aber die Liebe, das ist mein Fach!
Während ich zog in der Tugend Feld,
Sah ich, es stehe die Lieb im Schach:
Meine Gesänge, das macht mir Mut,
Fließen melodischer als ein Bach.

Notizen
Erstdruck 1823.
Lizenz
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link zur Lizenz

Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Platen, August von. 41. [Immer erhält die Verliebten wach]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7816-9