9.

Lange begehrten wir, ruhig allein zu sein,
Lange begehrten wir's, hätten erreicht es heut,
Aber es teilt mit uns diese Genossenschaft
Wein und Jugend, ein feurig Paar.
Süße Melancholie mäßigt den Liebesbrand,
Züchtiger Rose Gleich mitten im Nelkenstrauß,
Lächeln verrät das Maß inniger Zärtlichkeit,
Küsse fallen, wie Honigtau.
Brennende Seufzer stets? Sage, warum? Warum
Brennende Blicke? Sind's Boten vielleicht des Glücks?
Aber du schweigst? O komm, scheuche den dreisten Mond.
Schleuß den Laden, geliebtes Herz!

Notes
Erstdruck 1828.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Platen, August von. 9. [Lange begehrten wir, ruhig allein zu sein]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7613-0