26.

Den Geruch berauscht der Flieder,
Und Jasmine duften wieder;
Und der Ost, der kecke Freier,
Löst den Knospen ihre Mieder:
Du allein verhüllst dich ewig,
Schlägst vor mir die Augen nieder!
Bliese doch ein Wind und legte
Das Gewand an deine Glieder!
Nähm er meiner Seufzer einen
Auf sein rauschendes Gefieder!
O belohne deinen Sklaven,
Der so treu dir ist und bieder!
Doch du sprichst: Beglück ich jenen,
So verstummen seine Lieder!

Notes
Erstdruck 1823.
License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Platen, August von. 26. [Den Geruch berauscht der Flieder]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-74CE-4