Fünf und dreyßigstes Sonett.

Der in Thessalien einst es konnte wagen,
Mit Bürgerblute rings das Land zu färben,
Weint', als von seines Tochtermannes Sterben
Des Hauptes wohlbekannte Züg' ihm sagen;
Und jener Hirt, der Goliath erschlagen,
Seufzt der Empörung seines Sohns und Erben,
Und weint dem Tode Sauls, dem schmachvoll herben;
Drob wohl ein stolzer Berg mag bitter klagen.
Doch ihr, die Mitleid nimmermehr bezwungen,
Die Waff' und Schirm ihr immer habt bereitet
Für Amors Bogen, der vergebens zielet;
Ihr seht von Todesfahren mich umrungen,
Und keine Thräne eurem Aug' entgleitet,
Nur Zorn und Unmuth drinnen leuchtend spielet.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Fünf und dreyßigstes Sonett: [Der in Thessalien einst es konnte wagen]. Fünf und dreyßigstes Sonett: [Der in Thessalien einst es konnte wagen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-70DC-2