[182] Einhundert neun und dreyßigstes Sonett.

Wenn Blickes heitre Sonnen sich entschließen,
Wo, der den meinen mahlt und netzt, verziehet,
Vom Herzen dann die müde Seel' entfliehet
Und eilt zu ihren Erdenparadiesen.
Wenn sie nun, die so voll des Herb' und Süßen
Findend, nur Spinnenweb' auf Erden siehet,
Klagt sie mit sich und Amor, dem so glühet
Der Sporn, deß Zügel sich so hart erwiesen.
In dieser Gegensätze wirrem Spiele,
Bald glüher Wünsche, bald mit eis'gem Bangen,
Steh' ich so zwischen Seligkeit und Wehen.
Froher gibt's wenig, trüber Bilder viele,
Und meist gereut das kühne Unterfangen.
Aus solchem Keim muß solche Frucht erstehen.

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TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert neun und dreyßigstes Sonett: [Wenn Blickes heitre Sonnen sich entschließen]. Einhundert neun und dreyßigstes Sonett: [Wenn Blickes heitre Sonnen sich entschließen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6F81-F