74. Der Wichtelstein bei Witzenhausen.

Nahe vor Witzenhausen kommt man auf der Casseler Straße rechts an einem Teiche vorbei, dem gegenüber zur linken Seite ein zerklüfteter Kalksteinfelsen liegt, der Wichtelstein genannt. Die Wichtelmännchen gingen durch die Felsenspalten ein und aus. Es waren kleine, den Menschen wohlwollende, dienstfertige Geschöpfchen, welche den Schnittern auf dem Felde und den Dreschern in der Scheune fleißig halfen, und wo sie waren, da war auch der Segen mit ihnen. Doch kehrten sie niemals wieder, sobald sie merkten, daß sie belauscht würden. Die Löcher am Wichtelstein führten in einen unterirdischen Gang, welcher unter Fahrenbach fortlief und auf dem Bilsteine endete. Hier hatten die Wichtelmännchen ihr Schloß.

[48] In einer Nacht kamen sie zu vielen Tausenden aus dem Wichtelsteine, zogen über die Werra, weit weg in ein anderes Land, und sind seitdem nicht wieder gesehen worden.

Mündlich.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Lyncker, Karl. Sagen. Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. 74. Der Wichtelstein bei Witzenhausen. 74. Der Wichtelstein bei Witzenhausen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-26DC-F