Klopstock, Ode an Gott[1]
[43] [79]Ohne Benennung des Orts ist auf einem Bogen in 8t. eine Ode an GOtt von dem Herrn Klopstock, abgedruckt worden. Der Dichter betauret in dieser Ode den Verlust oder die Entfernung einer Geliebten. Er scheint sein Mägdchen, wie ein Seraph den andern, zu lieben, und nur eine solche Liebe konnte edel genug sein, daß man mit GOtt von ihr spricht. [79] Durch die ganze Ode herrscht eine gewisse erhabene Zärtlichkeit, die weil sie zu erhaben ist, vielleicht die meisten Leser kalt lassen möchte. Man will übrigens einige leere Gedankenspiele, verschiedene Tautologien, und gemeine Gedanken, die sehr prächtig eingekleidet sind, darinne bemerken:
Verum ubi plura nitent in carmine etc.
Wir wollen folgende drei Strophen zur Probe hierher setzen, und weil das Sylbenmaß ein Horazisches ist, welches den meisten unbekannt sein möchte, so wollen wir die erstere bezeichnen.
Was für eine Verwegenheit, so ernstlich um eine Frau zu bitten! Kostet in den Vossischen Buchläden hier und in Potsdam 1 Gr.
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