[7] Das Glückselige Berlin bey dem allgemeinen Frolocken/ über die höchst-erfreuliche Geburt eines Königl. Printzens/ als selbiger den 24. August. 1710. getaufft worden
Du Welt-gepriesenes Berlin/
Erlauchter Sitz der Herrlichkeiten!
Dein Glantz ist allen vorzuziehn/
Und deinem Glücke nichts zur Seiten.
Die Freude stimmt auch heute bey:
Daß alles unvergleichlich sey.
Dein Thron ist Salomonis Thron/
Dein König jenem gleich erlesen;
Nur daß er glücklicher im Sohn
Als ehmahls Salomo gewesen:
Voraus da dieser Sohn anitzt/
Den Thron mit einem Erben stützt.
In Adlers Blut ist Krafft und Geist/
Denn solches steiget zu den Sternen/
Wie es dein Cron-Printz dir verheist/
Der seinem Vater folgen lernen:
Und der/ nach welchem Er sich nennt/
Von Friedrich Wilhelms Tugend brennt.
Du bist der große Königs-Sitz/
Die Weißheit wohnt in deinen Gassen.
Allein/ weiß deiner Redner Witz/
Dein Glück in Worten abzufassen/
Dein Glück das sich/ wie sehr es blüht/
Auf künfftig schon befestigt sieht?
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Gewiß der Himmel der dich liebt/
Und dir in deines Königs Leben/
So große Gnaden-Zeichen giebt/
Will Ihm itzt einen Enckel geben:
Damit Sein Reich/ das ungemein/
Zugleich unendlich möge seyn.
Betrachte deinen Zustand nur/
Und sieh/ wie manche Häuser sterben;
Da dir hingegen deine Chur
Hat Kronen wissen zu erwerben.
Da Friedrich deinen Thron erhöht;
Indeß daß mancher untergeht.
Ja da viel unbeerbet sind/
Läst Gott dir Lebens-Erben schauen.
Dein Friedrich siehet Kindes-Kind/
Was Er gebauet/ fort zu bauen.
Worinnen Ihm kein König gleich;
Als der nur aus dem Liljen Reich.
O komm/ und eile zum Altar/
Dem Höchsten dafar Danck zu sagen!
Der mach' auch allen Glückwunsch wahr/
Den wir für dich im Hertzen tragen!
Dein König/ Cron-Printz und sein Hauß.
Sey groß/ und sterbe nimmer aus.