[32] Moralische Uber-Schrifften/ und Gedichte

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Uber die Zeit

Ein Pfeil geht zwar geschwind/ die Luft saust schnell vorbey/
Die Wolcken lauffen sehr/ der Blitz fahrt in die Eichen/
Sprich/ ob was schnellers noch/ als seine Strahlen sey?
Blitz/ Pfeil/ Lufft/ Wolcken sind der Zeit nicht zu vergleichen.
Sie streicht geschwind dahin/ kein Auge kan es sehn:
Meer/ Wind und Wetter sind von Menschen aufzuhalten/
Die Zeit von keinem nicht: sie läßt auch Käyser stehn/
Nicht über einen Blick vermag in Fürst zu walten.
Wer kauffte nicht die Zeit vor Millionen ein?
Doch geht sie/ weil sie mehr als gülden ist zu schätzen.
Wer sich der Zeit bedient/ kan reich in Armuth seyn.
Bey zeiten kan die Zeit in Glück und Ehren setzen.
Drum edle Menschen braucht anitzt der edlen Zeit:
Gar lange wird der Sand nicht in dem Glase bleiben;
Und sucht die Weißheit mehr als die Ergötzlichkeit/
Vertreibt die Zeit doch nicht/ sie wird sich selbst vertreiben.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Hunold, Christian Friedrich. Gedichte. Academische Nebenstunden allerhand neuer Gedichte. Moralische Uber-Schrifften- und Gedichte. Uber die Zeit. Uber die Zeit. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-88E8-3