Rechtfertigung

Jüngst ward das Gold, das edle, hart gescholten,
Die andern Erden schmähten es, und riefen:
Wir sind's, in denen Baum und Blume schliefen,
Die jegliches Geschöpf erquicken sollten;
Wenn dich auch alle Sonnen küssen wollten,
Die jemals um das ew'ge Centrum liefen,
Sie weckten Nichts in deines Schooßes Tiefen,
Drum hast du uns auch stets für Nichts gegolten!
Nun sprach das Gold: ich bin das längst gewesen,
Was ihr jetzt seid, und wenn euch so viel Lenze,
Wie mir, entkeimten, werdet ihr mir gleichen;
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Von mir sind keine Früchte mehr zu lesen,
Weil ich schon frei im eig'nen Dasein glänze,
Drum blüht und duftet fort, mich zu erreichen!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Hebbel, Friedrich. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Sonette. Rechtfertigung. Rechtfertigung. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3C24-7