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Gottes Heil, so lang die Nächte
Immer wiederkehren,
Und der Laute und der Zither
Zweigespräche währen!
Ferner Heil dem Dornenthale,
Ihm auch der's bewohnet,
Und dem fahnenreichen Zelte
Das auf Sande thronet!
Jedem Fremdlinge hienieden
Wünsch' ich Glück und Segen:
Darum bet' ich unablässig,
Bete allerwegen.
Lass, o Gott, wohin auch immer
Er sich möge wenden,
Deinen Schutz ihm angedeihen,
Und ihn nimmer enden!
Ruhig, Herz! denn die die Ketten
Seiner Locken tragen,
Finden in der wirr'sten Lage
Ordnung und Behagen.
Ich erliege noch der Sehnsucht;
Hätt' ich doch nur Kunde,
Wann mir Nachricht vom Genusse
Wird aus Botenmunde?
Deine Lieb' ist meine Wonne,
Ist's an jedem Tage,
Und dein Nam' ist mein Gefährte,
Ist's in jeder Lage.
Bis zum Aufersteh'n der Todten
Sollen heisse Triebe,
Dir geweiht, mein Herz erfüllen,
Und die höchste Liebe.
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Find' ich irgendwo Genüsse,
Wie bei dir, o König?
Mir, dem Zecher, dem Verruf'nen,
Liegt am Ander'n wenig.
Weil dir hundert neue Reize
Hat dein Flaum gegeben,
Soll durch hundert Ruhmesjahre
Währen auch dein Leben!
Jenem Maler, dem allmächt'gen,
Muss man Beifall zollen,
Der des Neumonds Strich gezogen
Um den Mond, den vollen.
Wenn nur du dein Dasein fristest,
Kann die hohen Ehren
Und des Reichthums Capitale
Man gar leicht entbehren.
Weiss der Herr doch, was Hafisens
Absicht sei hienieden;
Kennt erst Gott, was ich verlange,
Bin ich schon zufrieden.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Dritter Band. Der Buchstabe Je. 43.. 43.. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2B0D-4