33.
Der Kayserin Constantinæ, Mauritij Ehegemahlin Grabschrifft.
Aus dem Grichischen Cedreni

Ich/ voll von tausend angst/ vnd voll von tausend pein/
Deß Kaysers Eh-gemahl/ von Keysern auch gebohren/
Tiberius sein Kind/ das Mauritz jhm erkohren/
Deß Kaysers werthe Fraw vnd Mutter/ ging hier eyn!
Jtzt lehr ich was es sey/ auff Thronen herrlich seyn.
Ich fiel durch grim deß Volcks/ das sich auff mich verschworen/
Durch der Soldaten list/ durch Meyneyd wurd verlohren
Mann/ Söhn vnd Töchter die kaum deckt ein schlechter Stein
Muß mir nicht Hecube? muß nicht Iocasta weichen:
Ich bin der Nioben doch Lebenvolle leichen!
Habt ihr zum Vater recht! Was hat sein Stamm verkerbt
Der noch kein falsch erkand? Er wird dich Rom nicht decken!
Du wirst dich liebe Stadt nicht vmb die zweige strecken.
Der Nord' auß Thracien hat äst vnd strump verderbt.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das zweite Buch. 33. Der Kayserin Constantinæ, Mauritij Ehegemahlin Grabschrifft. 33. Der Kayserin Constantinæ, Mauritij Ehegemahlin Grabschrifft. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1D22-1