[197] Lob-und Wunder-Gedanken
Du Dreygeeinter Gott / du Selbstheit alles guten /
du Allerforschende Haubt-Vnerforschlichkeit /
gewest und bleibender vor-in-und nach der Zeit!
Ich schreib itzund von dir / durch deines Geists Anmuten.
Des Lebens Lebens-Safft / der Weißheit helle Fluten /
von dir / dem Vrsprung-Brunn sich haben ausgebreit
durch Röhrlein des Verstands / in uns sich eingeleit /
dein Käntnuß ausgewürkt / wie auch des Creutzes Ruten.
weil du dich in dem Creuz Herz-herrlich lässest sehn /
so will ich daß dein Liecht nur mög' in mir aufgehn.
erwählen es: erwegt / daß Edler dein Einfliessen
in Seel-versüsster Freud / als aller Welt geniessen;
ein Allheits-Strahl ist mehr / als dieses ganze Nichts.
Du Sonnen-Brunn gewähr mich deines Weißheit-Liechts.