An den Frühling

Was hilf es mir du Frühling,
Wenn du auf alle Wiesen
Die schönsten Blumen streuest,
Wann ich auf deinen Blumen,
[152]
Nicht kann mit Mädgen tanzen?
Was helfen mir die Blumen,
Wann mir kein muntres Mädgen,
Das Haupt mit Kräntzen schmüket?
Was hilfts mir wann die Bäume,
Jetzt junge Schatten streuen,
Wenn ich nicht neben Mädgen
In deinen Schatten schlumre?
Was hilfts mir wann du Blüthen,
Von bunten Bäumen schneyest,
Wenn du an meiner Seithe,
Auf keinen Busen schneyest,
Was schieren mich die Blumen,
Und Schatten und die Blüthe?

Notizen
Entstanden in der Zeit von 1748 bis 1752. Erstdruck in: Heinrich Wölfflin, Salomon Geßner, 1889.
Lizenz
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link zur Lizenz

Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Gessner, Salomon. An den Frühling. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D5D6-2