58. An sein Verhängnüß, zur Zeit seiner Verstoßung

Ja, wenn ich etwa nicht mit dir zufrieden wäre
und schmähte deinen Rat, so ließ ichs billich sein,
daß du mir legtest auf so eine harte Pein,
für der ich lieber tot, als krank zu sein begehre.
Schau, doch die Marter an, in der ich mich verzehre.
Wie lange soll denn noch diß Wetter schlagen ein?
Und hast du denn für mich ganz keinen Sonnenschein?
Ich bin darzu versehn, daß ich mich stets beschwere.
Ach mir! Du und mein Lieb seid eins nicht nachzugeben,
bis ihr mir tötet ganz mein schon gestorbnes Leben.
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Wie aber kanst du dir so stets zuwider sein?
Sonst Alles heißest du in stetem Wechsel gehen.
Drei Dinge sind es nur, die ohne Wandel stehen:
dein Haß, der Liebsten Zorn, und diese meine Pein.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 4. Liebesgedichte. 58. An sein Verhängnüß, zur Zeit seiner Verstoßung. 58. An sein Verhängnüß, zur Zeit seiner Verstoßung. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AA6D-9